Summary:
Der kollaborative PhD "transkribieren, sprechen, wiederholen – Transformation als künstlerische Praxis" besteht aus den Ergebnissen, die aus der Praxis in und mit den drei künstlerischen Arbeits-komplexen "Es hängt vollkommen ab von der Farbe der Beleuchtung", "Blue skies becoming almost black" und "[f: la répète]" entstanden sind.
Jeweils von einem spezifischen Objekt ausgehend – einer im Zusammenhang mit Kunst-Luftschutz-Massnahmen in Deutschland entstandenen Fotografie von 1944, einem Instrument aus dem 18. Jahrhundert zur Messung des Blaus des Himmels und einem im Völkerbundarchiv in Genf gefundenen Korrespondenzdossier aus den 1930er-Jahren zur Entstehung des Palais des Nations – untersuchen die drei Arbeitskomplexe, wie durch die Objekte und ihren Kontext ‚etwas’, ‚anderes’ in Erfahrung gebracht werden kann. Wie konnten die Materialitäten und Medialitäten der Objekte und die singulären Geschichten, welche sie beinhalten, Ausgangspunkte für spekulative Verfahrensweisen werden? Verfahrensweisen, die versuchen, einen Widerhall für die Fragilitäten und Ambiguitäten von Unsichtbarem und Unsagbarem, welches in den Objekten liegt, zu schaffen – einen Widerhall, in dem ‚etwas Anderes’ und ‚etwas anders’ erfahrbar wird?
Vermutend, dass in einem Zu- und Ineinanderstellen der Arbeitskomplexe tatsächlich ‚etwas Anderes’ und/oder ‚etwas anders’ erfahrbar werden könnte, wurden die Arbeitskomplexe in einer ergebnisoffenen Anlage erprobt und dabei methodische, materielle und inhaltliche Wiederholungen, Transformationen und Übergänge vorgenommen und befragt. Dieses Vorgehen resultierte im Artefakt Skript/Transkript.
Die in diesem PhD vorgelegten sechs Artefakte sind: eine Einleitung, die DVD-Box "Es hängt vollkommen ab von der Farbe der Beleuchtung", die Schallplatte "Blue skies becoming almost black", die Broschüre "[f: la répète]", die dreiteilige Reflexion "Skript/Transkript" und eine Stofftasche, welche die zuvor genannten Artefakte versammelt. Die Artefakte sind Zeug*innen, Spuren und Ergebnisse einer künstlerisch-reflexiven Forschung, in der sich im Laufe des Prozesses ‚Wiederholen‘ als tragende Verfahrensweise herausschälte, eine Verfahrensweise, die es erlaubte, bei einer Sache zu bleiben, in dem man sich ihr wiederholt nochmals zuwendete.
Wir begannen, in und durch den Prozess dieses PhDs ‚Forschung‘ in der wörtlichen Bedeutung des Französischen recherche und des Englischen research zu verstehen: als eine sich wiederholt wiederholende Suche – eine suchende Bewegung, welche die Dinge zu- und ineinander stellt und dadurch Räume für Unsichtbares und Unsagbares in und quer zu den Arbeitskomplexen, zu ihren Inhalten und Themen eröffnet, um ‚etwas Anderes’ und ‚etwas anders’ erleb- und erfahrbar zu machen.